Ein Tag Historiker*in sein: Spurensuche im Stadtarchiv Greven!

Seit 2005 werden Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und kommunalen Bildungs- und Kultureinrichtungen in NRW besonders gefördert. Mehr als 1400 Schulen haben schon Bildungspartnerschaften vereinbart. Auch die NMG ist dabei!

Auf Basis der im Jahr 2023 verlängerten Bildungspartnerschaft zwischen dem Stadtarchiv Greven und der Nelson-Mandela-Gesamtschule Greven, mit der Zielvereinbarung einer festen Kooperation im Bereich des ‚außerschulischen Lernorts‘ Archiv, besuchten verschiedene Klassen der Jahrgänge 8 und 9 das Stadtarchiv, um so einen Einblick in das historische Arbeiten zu erlangen. Die Schüler*innen widmeten sich dabei ihrer eigenen Stadt, welche sie dabei als spannendes ‚Forschungsfeld‘ entdecken durften.

Dabei betonte Jens Stratmann, stellvertretender Vorsitzende der Fachschaft Gesellschaftslehre: „Wenn unsere Schülerinnen und Schüler über die Lokalgeschichte ein besseres Bewusstsein für die eigene Umgebung bekommen, dann fördert das auch ihr Verständnis dafür, dass Politik und Veränderungen nicht einfach so ‚passieren‘, sondern dass zu allen Zeiten immer konkrete Menschen dahinterstehen, die die Dinge vor Ort bewegen und aktiv gestalten. Nur durch dieses historische Bewusstsein ermöglichen wir auch den Kindern die politische Teilhabe an der Gesellschaft.“

Zu Beginn stand eine Führung durch Leiterin Anna Lindenblatt und Lena Böing im Rathauskeller im Stadtarchiv an. Dabei bekamen die Schüler*innen einen ersten Einblick über die Räumlichkeiten, aber auch über die verschiedenen Methoden der Quellenlagerung. Die Schüler*innen hatten auch die Möglichkeit, Fragen stellen, die Frau Lindenblatt sehr empathisch und fachlich kompetent beantwortete.

Dort konnten die Schülerinnen und Schüler auch schon auf Tuchfühlung gehen mit wertvollen Originaldokumenten aus der Stadtgeschichte, zum Beispiel mit Akten zum Bau der Eisenbahn, einem Foto des ersten Automobils in Greven oder einem Stadtplan von 1945. Danach vertieften sich die Acht- und Neuntklässler im Großen Sitzungssaal des Rathauses in Unterlagen zu den Themen Industrialisierung und Nationalsozialismus in Greven.

Wie gestalteten sich Leben und Alltag der Menschen vor Ort in diesen Zeiten tiefgreifenden Wandels? Diese Frage versuchten die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe historischer Dokumente und Quellenzu beantworten. Dabei mussten sie unter anderem alte Schreib- und Druckschrift entziffern und am praktischen Beispiel üben, wie vorsichtig man beim Umgang mit den teilweise über 100 Jahre alten Originalen sein muss, um sie bei der Recherche nicht zu beschädigen. Das Team des Grevener Stadtarchivs mit Anna Lindenblatt und Lena Böing stand den Gesamtschülerinnen und -schülern bei ihrer Quellenarbeit mit Rat und Tat zur Seite.

Anil Kocak

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