Reise ins Mittelalter und zurück: Drei Auftritte des Musicals "Löwenherz - Leonardo und das magische Amulett"

Hasenfuß oder Löwenherz? Freund oder Feind? Verrat oder Treue? Wahrheit oder Lüge? Feigheit oder Mut?

All diese Fragen wurden im Musical „Löwenherz – Leonardo und das magische Amulett“ in berührender Art und Weise gestellt und beantwortet.

Drei 90-minütige Aufführungen wurden am letzten Wochenende von der Musical-AG der Nelson-Mandela-Gesamtschule und der musisch-künstlerischen Profilklasse 5b unter der musikalischen und künstlerischen Leitung von Musiklehrerin Linda Krusekamp und Kunstlehrerin Kerstin Hochhaus in einer aufwändig inszenierten Produktion auf die Bühne der Schulmensa gebracht.

Die beiden gelungenen Abendvorführungen und eine Vormittagsvorführung für die Schüler*innen der benachbarten Mariengrundschule eröffnete ein weiblicher Barde (Lina Hubensack und Malia Böckenholt) in mittelalterlichem Gewand, der das Leben zur Zeit der Inquisition erläuterte. Durch seine altertümliche Sprache wurden die Zuschauer*innen direkt in die Atmosphäre der mittelalterlichen Szenerie eingeführt.

 

Zur Handlung: Anno Domini 1348 – Leonardo und sein Vater werden von der Inquisition verfolgt. Sein Vater wird gefangen genommen. Ihm droht der Tod auf dem Scheiterhaufen. Leonardo gelingt jedoch mit Hilfe eines magischen Amuletts die Flucht – in unsere Gegenwart, wo er in Antonia eine Freundin findet. Um seinen Vater zu retten, muss Leonardo in die Vergangenheit zurückkehren. Doch das geheimnisvolle Amulett hatte er beim Zeitsprung verloren. Die Suche nach dem verlorenen Amulett erweist sich als schwierige Aufgabe, zumal alle Pläne von Schizzo und seiner Bande durchkreuzt werden. Außerdem gilt es, sechs Freunde zu finden, damit der Zauber des Amuletts wirksam wird. Ein schweres Unterfangen in einer Gegenwart, in der alle in erster Linie an sich selbst denken. Am Ende muss Leonardo schließlich noch den Kampf mit seinem stärksten Gegner aufnehmen: mit seiner eigenen Angst. Er muss sich entscheiden: Hasenfuß oder Löwenherz?

 

Um diese spannende Geschichte auf die Bühne zu bringen, studierten die 10-14-jährigen Schüler*innen viel Text und Gesang ein. „Besonders lustig fand ich, als wir mit einem Korken im Mund geprobt haben, um unsere Aussprache zu verbessern“, erinnerte sich Sami Omari an die Sprechproben, der mit viel Humor den Bodo mimte.

Für die zahlreichen Schauspiel-, Stell- und Gesangsproben des Chors und der Solist*innen reichte die Zeit während der regulären Unterrichtsstunden jedoch nicht aus. Deshalb trafen sich alle 65 Schüler*innen von Klasse 5-8 zusätzlich an zwei Probenwochenenden in der Schule. Hier wurde fleißig geprobt und das Bühnenbild und die Kostüme gestaltet, die unter der Leitung von Kerstin Hochhaus, die neben der Dramaturgie und Rollenarbeit auch alle Kostüme selbst designt hatte, entstanden. „Manchmal war das viele Proben ganz schön stressig“, gestand Maileen, „aber jetzt macht es mir richtig viel Spaß und ich bin froh, dabei zu sein!“

Die Choreografien der Tanzgruppe erarbeitete Sportlehrerin Katharina Zacarías Föhrding unter Mithilfe von drei Schüler*innen der Oberstufe, Anita Jan, Meliha Usta und Til Rauner, die mit den Tänzer*innen alles einstudierten: von Ballett über Breakdance bis zu Hiphop-Elementen war alles dabei.

 

Bereichert wurde das humorvoll gestaltete Stück durch Lieder des Musicalchores, wobei sich die anfänglich mittelalterlichen Melodien im späteren Verlauf mit modernen Rock- und Popsongs sowie ruhigeren Balladen abwechselten. Dabei beeindruckten besonders die Sänger*innen Jonas Lönne und Leonie Peltzer als Leonardo, Charlotte Meiners und Medina Kortak als Hieronymus, Joséphine Isken und Nele Scholtz als Antonia und Linn Essing und Nea Böckenholt  als Hannes mit ihren Solopartien. Auch die schauspielerische und gesangliche Leistung von Lucas König und Almedina Salieva in der Rolle des Schizzo stachen besonders ins Auge und Ohr.

„Bei einigen Stücken hatte ich richtige Gänsehautmomente“, gestand Jörg Klose, Klassenlehrer der 5b, anschließend lächelnd.

 

Aber was wäre der schönste Gesang ohne die entsprechende Licht-, Ton- und Bühnentechnik. Dafür sorgte die Technik-AG unter Leitung des Musiklehrers Julian Dawin, der mit sehr viel Knowhow von Tyler Wortmann, einem Schüler der 10. Klasse, unterstützt wurde. Jannis Wardemann, Timo Hülskötter und Ole Schipmann waren mit von der Partie und sorgten für den richtigen Umgang mit den Headsets, Scheinwerfern und Lautsprechern.

 

Für das leibliche Wohl sorgte der Förderverein der NMG mit einem Stand mit kühlen Getränken und Popcorn.

 

Am Ende trafen sich dann alle Darsteller, Sänger und Crewmitglieder nochmal auf der Bühne, um den Abschlusssong „Löwenherz“ zu schmettern. Mit dem tosenden Applaus und einer Rose wurde jeder Einzelne für die vielen Stunden der Vorbereitung belohnt und ging mit der Botschaft nach Hause, dass es sich lohnt, als Freunde zusammenzuhalten und selbst „wenn du im Dunkeln manchmal kein Licht mehr sehen kannst, …, und die Welt dir manchmal vorkommt wie ein dunkles Tor“, es sich lohnt, mutig wie ein „Löwenherz“ zu sein und wieder aufzustehen und weiterzugehen.

 

Apropos weitergehen: die Planung für das Musical im nächsten Jahr – dann mit sogar zwei MuKu-Klassen und einer zahlenmäßig noch größeren Musical-AG – laufen bereits an.

 

 

 

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