Neue Kooperation mit der Katholischen Fachhochschule und der Abenteuerkiste Greven im AG-Bereich

Sie kamen extra per Fahrrad aus Münster auf den Schulhof der Nelson-Mandela-Gesamtschule geradelt und trafen dort in der Mensa auf über 250 neugierige Schüler*innen der 5. und 6. Jahrgänge: 9 Studierende der ‚katho Münster‘ der Fachrichtung Soziale Arbeit in Begleitung ihres Dozenten Prof. Dr. Felix Manuel Nuss. Im Gepäck hatten sie 8 verschiedene AG-Angebote, die sie den Kindern persönlich vorstellten.

Anschließend hatten diese die Qual der Wahl: will ich Volleyball spielen lernen, mich mit sportlichen Spielen fit halten, mein Wissen über Informatik erweitern, Graffiti und action painting ausprobieren,
Zeichnen lernen, etwas aus Holz selbst tischlern, nähen mit der Nähmaschine oder neue Gesellschaftsspiele kennenlernen? Um alle neugierigen Fragen zu beantworten, standen die jungen Erwachsenen anschließend für Nachfragen zur Verfügung. Auch konnten die Schüler*innen die Studierenden schon mal beschnuppern, was die Wahl für einige erleichterte. Einigen fiel es nicht schwer, sich zu entscheiden: „Ich wollte schon immer mal mit der Nähmaschine nähen“, freute sich Lara, „und die Studentin ist auch richtig nett!“

Wissenschaftlich begleitet und evaluiert wird der Einsatz der Studierenden an der Hochschule. „In einem wöchentlichen Begleitseminar reflektieren die Studierende ihre praktisch gemachten Erfahrungen, setzen sich mit einem modernen Verständnis von Ganztagsschule auseinander und erarbeiten sich Antworten auf die Frage, welche Bedeutung sozialarbeiterische Bildungsangebote im Kontext Schule einnehmen sollten“, erläuterte Prof. Dr. Nuss die Einbindung der Kooperation an der Fachhochschule.

Inhaltlich unterstützt werden die Studierenden auch vom Schulsozialarbeiter der Nelson-Mandela-Gesamtschule Hans Thellmann, der die Idee zur Kooperation hatte und mit allen Verantwortlichen gemeinsam das Konzept im Vorfeld erarbeitete. „Diese Kooperation bietet den Studierenden optimale Bedingungen, um das Erlernte direkt in der Praxis umzusetzen und Erfahrungen zu sammeln. Für unsere Schule ist es eine große Bereicherung, mit den Studierenden der Katho so viele junge motivierte Personen mit an Bord zu haben, denen die pädagogische Arbeit mit den Kindern mindestens genauso wichtig ist wie das Thema der jeweiligen AGs“, erläuterte Thellmann die Zusammenarbeit.

Was auch besonders ist: einige Seminarsitzungen finden in der Nelson Mandela Gesamtschule statt. In diesen Sitzungen stellt Hans Thellmann den Studierenden pädagogische Konzepte der Schule vor, und Fragen, die im Praxisfeld entstanden sind, können direkt bearbeitet werden.

 

Auch das Team der Abenteuerkiste Greven und die verantwortliche Mitarbeiterin Lena Schwabe sind maßgeblich an der Organisation und Durchführung beteiligt.

So sorgten sie u.a. dafür, dass alle Kinder am ersten Tag den Weg in die von ihnen gewählten AGs fanden und alle Räume für die Durchführung des jeweiligen Workshops vorbereitet waren.

Im geräumigen Kunstraum der Schule standen z.B. bereits die Nähmaschinen für ihren ersten Einsatz bereit und die Studierenden Linda Rendels und Jenny Pähler warteten gespannt auf die angemeldeten Mädchen. „Heute werden wir uns aber erstmal kennenlernen. Dafür haben wir ein paar Spiele mitgebracht“, beschrieb Linda das erste Zusammentreffen. Auch konnten die Teilnehmerinnen schon mal Wünsche und Erwartungen äußern, bevor Stoffe und Schnittmuster, z.B. für Etuis, Taschen oder Körnerkissen, beim nächsten Mal die Hauptrolle spielen werden. „Ich kenne sogar schon einige Namen auf der Liste“, freute sich Jenny auf die bekannten Gesichter, die schon seit einem Jahr im Jugendtreff des Hansaviertels als Honorarkraft für zwei Angebote angestellt ist, nachdem sie dort nach dem Abitur ihren Bundesfreiwilligendienst absolviert hat.

„Ich will eigentlich sofort zum Sprühen nach draußen“, antwortete Efe auf die Frage, was er sich von der Graffitti-AG wünschen würde. Dass die Teilnehmenden dieser AG sicher im Laufe des Schuljahres ihre kunstvoll gestalteten Spuren auf dem Schulgelände hinterlassen werden, versicherte die Studierende Maureen Amukamara ihnen. Davor liegen aber viele Zeichenübungen, Skizzen und ganz viel Ausprobieren, bevor die Sprühdosen tatsächlich zum Einsatz kommen werden. Das konnten alle 12 Schüler*innen gut nachvollziehen und zückten erstmal Stifte für das erste Kennlernspiel.

Nebenan probierten die Kinder in der Mal- und Zeichen-AG schon mal die bunten Pastellkreiden und Aquarellstifte aus. Zur Lockerung und zum gegenseitigen Kennenlernen leitete Studierende Charlotte Wieland ein Zeichenexperiment an: die Skizzen wurden nach einer bestimmten Zeit an den nächsten weitergegeben werden, sodass gemeinsam gestaltete kleine Kunstwerke entstanden.

Schon von weitem hörte man, dass in der Sporthalle auch einiges los war: eine Gruppe lernte Volleyballspielen und in der Ballsport- und Fitness-AG powerten sich 22 Jungen nach einem langen Schultag mal so richtig aus. Studierender Till Stock, gelernter Erzieher und ehemaliger Schüler der Justin-Kleinwächter-Realschule, war die Sporthalle aus seiner eigenen Schulzeit noch in guter Erinnerung. „Zu Beginn haben alle eigene Spielwünsche auf Karteikarten geschrieben, am Ende jedes Treffens ziehen wir 2-3, dann können die Kinder sich schon aufs nächste Mal freuen“, erläuterte Stock ihre Pläne. Außerdem können so Mitstudent Daniel Ewerding und er die Sportstunde besser planen und alles Nötige vorbereiten.

„Ich wollte etwas lernen, was ich noch nicht kann“, erklärte Ayperi ihre Wahl, die sie in den gut ausgestatteten Technikraum der Gesamtschule geführt hat. Die Tischler-AG unter der Leitung von Student Jarno Saathoff bietet ihr und den anderen Kindern die Möglichkeit, mit Holz und verschiedenen Werkzeugen selbst etwas herzustellen. Dafür wurden erstmal klare Regeln festgelegt, bevor es praktisch losgehen konnte.

Und auch der Computerraum der Schule wurde von insgesamt 13 Kindern und dem Student Lasse Mersmeyer in Anspruch genommen. Dass die „Informatik“-AG nichts mit „zocken“ und „hacken“ zu tun hat, sondern auf spielerische Art das System Computer erforschen wird, machte Lasse in einem ersten Gespräch direkt deutlich.

Bereits am ersten AG-Tag wurde deutlich, dass alle Beteiligten von der neuen Kooperation profitieren werden und gespannt sein dürfen, was am Ende des Schuljahres entstanden sein wird.

 

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