Schülervertreter kritisieren ausbleibende iPad-Anschaffung in einem Leserbrief
Bei den iPads, welche im Schulalltag genutzt werden könnten, liegt der schnelle Zugriff auf alle Lernapps oder LogIns auf unsere Unterrichtsmaterialien natürlich im Vordergrund. Die Nutzung hätte den Unterricht vor allem in kurzen Lernphasen sehr erleichtert - zum Beispiel durch Microsoft Office oder digitale Lernbegleiter, welche den analogen Schulplaner ersetzen könnten. Der Beschluss behindert nun auch, dass alle Schüler*innen auf alle Lerndokumente von zu Hause oder in der Schule zu jederzeit zugreifen können. Ohne die schülereigenen IPads kommt es somit immer wieder vor, dass Mappen, Bücher oder Projekte nur in der Schule und nicht zu Hause bearbeitet werden. Zurzeit hat unsere Schule die Möglichkeit iPad Koffer mit 20 Leihgeräten pro Klasse einzusetzen, um auch den Schüler*innen in den unteren Stufen das Lernen zu vereinfachen. Doch diese iPads gehen oft durch die Hände mehrerer hunderter Schüler*innen am Tag und sind daher nicht mehr hygienisch. Zudem ist nicht mal für jeden Schüler*in der Klasse ein eigenes Gerät dabei. Durch die Nutzung von eigenen iPads hätten diese Probleme schnell behoben werden können. Es ist natürlich richtig, dass eine Anschaffung von iPads auch mit bestimmten Kosten verbunden ist, dennoch müssen wir uns die Frage stellen: Können wir es uns als Gesellschaft im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung überhaupt leisten, darauf zu verzichten?
Unser Standpunkt der SV ist ganz klar: Nein! Wir wollen nicht auf eine moderne, digitale Bildung verzichten.
Um die Frage vom Anfang noch einmal aufzugreifen, möchten wir ganz deutlich betonen, dass, das Ziel von iPads an unserer Schule nicht die Abschaffung von Büchern oder Heften ist, sondern eine neue Art des analog und digital vernetzten Lernens sein soll, um uns als Schüler*innen das Lernen zu erleichtern und uns auf die künftige Arbeitswelt vorzubereiten.
Sicherlich ist Ihnen auch schon der Gedanke gekommen, dass im Unterricht Spiele oder Social Media genutzt werden, doch genau da hätten wir als Schule angesetzt, um ein verantwortungsbewusstes Handeln mit digitalen Geräten einzulernen. Da auch die Möglichkeit einer kontrollierten Überwachung der iPads besteht, hätte man sogar noch einen besseren Überblick auf die iPads als auf die schülereigenen Smartphones bekommen können. Auch die Gefahr von Spam-Mails oder unseriösen Webseiten wäre durch eine gezielte Aufklärung eingedämmt worden.
Schlussendlich möchten wir als Schülervertretung klarstellen, dass der Schulausschuss mit dem Beschluss viele Chancen und Möglichkeiten für eine gute Bildung verhindert. Daher blicken wir sehr enttäuscht auf diese Entscheidung, keine iPads an den Grevener Schulen auch für die unteren Jahrgänge einzuführen. Gerade, weil es solche Konzepte von Unterricht mit IPads auch an anderen Schulen bereits mit großem Erfolg gibt. Es ist wichtig, die Erfahrungen und den Umgang auch aus der Perspektive unserer Schüler*innen zu berücksichtigen, daher hoffen wir, dass doch möglichst bald eine Ausstattung durch die Kommune ermöglicht wird.
Mit freundlichen Grüßen
Für die Schülervertretung der Nelson-Mandela-Gesamtschule Greven, Schülersprecher Luis Lönne
Auszüge des Leserbriefes sind in einen Artikel der WN vom 25.11.23 eingeflossen.