Am letzten Tag vor den Osterferien als "Held*innen der Kindheit"

Wie in einer großen Familie - der erste Abiturjahrgang an der Nelson-Mandela-Gesamtschule

Als die Pandemie ausbricht und die Schulen in Deutschland zum ersten Mal schließen, sind diese 38 Schülerinnen und Schüler 18 Jahre alt. Sie gehen zu dem Zeitpunkt in die Q1 und glaubten damals, dass bloß ihre Osterferien verlängert werden. Es kam jedoch alles anders.

Jetzt ist über ein Jahr vergangen. Der erste Abiturjahrgang der Nelson-Mandela-Gesamtschule hat gerade in ihrer modernen und ausreichend großen Mensa ihre Vorabiturklausuren geschrieben, diszipliniert und in angenehmer Atmosphäre - wegen der Belüftungsanlage war das sogar ohne Maske möglich.

 Aber wie war diese spezielle, von der Pandemie geprägte Oberstufenzeit rückblickend für die Schülerinnen und Schüler?

„Wie in einer großen Familie“ habe sie sich die letzten drei Jahre gefühlt, antwortete Katharina Boldt lächelnd auf diese Frage. Sehr vertraut und respektvoll sei der Umgang miteinander gewesen. „Ich konnte mich einfach immer auf die Anderen verlassen“, schwärmte die Stufensprecherin der Q2 im Interview. Der „Ausbruch der Versuchskaninchen“ (Abimotto) sei deswegen auch mit ein bisschen Traurigkeit verbunden, da diese intensiven Jahre nun vorbei seien.

 Besonders geschätzt habe er den engen Kontakt mit den Kurs- und Beratungslehrer*innen, antwortete Lars Gäbler. Er sei damals vor neun Jahren mit einer Realschulempfehlung an der noch ganz jungen Gesamtschule gelandet und sei jetzt sehr froh, sein Abitur bald in der Tasche zu haben. Auch was die Zukunftsplanung angehe, würden sie nicht ins kalte Wasser geworfen, so der Stufensprecher. Durch Workshops und gezielte Beratung habe jeder Mitschüler*in bereits eine berufliche Perspektive für seine/ihre Zukunft entwickeln können.

 „Ihr Abitur soll auf keinen Fall einen 'Coronastempel‘ tragen, da sind sich alle einig“, erläuterte der Oberstufenkoordinator Ingo Koschinski. Der Distanzunterricht sei fast reibungslos verlaufen, auch weil vorher die Zusammenarbeit im Unterricht bereits auf einer vertrauensvollen Basis abgelaufen sei. Vielfach habe er selbständige und organisierte Lernsituationen erlebt, in denen der*die Lehrende nur moderiert und begleitet habe.

Das hat sich insbesondere auf die im Distanzunterricht regelmäßig durchgeführten Videokonferenzen ausgewirkt, die die Schüler*innen so aktiv mit gestalten konnten.

"Der respektvolle Umgang miteinander in dieser kunterbunten Truppe aus vielen verschiedenen Schülerpersönlichkeiten ist uns von Anfang an aufgefallen“, so Beratungslehrerinnen Petra Jenau. Auch neue Schüler*innen von außerhalb wurden wie selbstverständlich in der Gemeinschaft integriert. Außerdem hätte sie den Eindruck, dass trotz der Schulschließungen alle jetzt auf der Zielgeraden angekommen seien, topfit für die letzte große Etappe der Abiturprüfungen.

 Mit drei Verkleidungstagen wurde diese vor den Osterferien eingeläutet, auch wenn nach den Ferien nochmal acht Tage intensiver Unterricht in den Abiturfächern ansteht. Trotz Maske und social distancing kam beim Abschluss der beiden Sportkurse ausgelassene Stimmung auf. Gekleidet in türkisen, pinken und neongelben Sportklamotten im Stil der 80er Jahre traten die Gruppen mit ihren Sportlehrer*innen Stefanie Wittler und Ingo Krimphoff in verschiedenen lustigen Spielen gegeneinander an…eine kleine Entschädigung für die ausgefallenen Kursfahrten, Partys und die Planung eines festlichen Abiballs, der wahrscheinlich nur in abgespeckter Version realisierbar sein wird.

 „So macht Schule Spaß“, resümierte der Schulleiter Ingo Krimphoff bei der Verabschiedung der nach einem langen Schultag sichtlich erschöpften zukünftigen Abiturient*innen. Damit drückte er aus, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Lehrenden und Schüler*innen in den letzten drei Jahren funktioniert habe.

Das Lob konnten die bunt gekleideten „RABIts“ nur zurückgeben, bevor alle gemeinsam die Sportgeräte zusammenpackten und die Sporthalle verließen.

 

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